Wir begrüßen ausdrücklich die Bemühungen der Fraktionen der „Ampel+“, die Durchführung des Projekts „KidS“ in der nächsten Ratssitzung zu beschließen.
Bei „KidS“ geht es darum, dass Schüler*innen verschiedener Schulformen die Gelegenheit bekommen sollen sechs Wochen lang ein Mitglied des Stadtrates zu begleiten. Sie sollen einen Einblick in die kommunalen Strukturen und Abläufe bekommen und an diese herangeführt werden. Um das Projekt möglichst überparteilich zu gestalten, ist vorgesehen, dass die Hälfte der Zeit bei einem*einer Politiker*in einer Regierungsfraktion und die andere Hälfte bei einem*einer der Oppositionsfraktion verbracht wird.
Kommunalpolitik ist für Jugendliche nicht attraktiv
Als Arbeitsgemeinschaft der jungen Mitglieder in der SPD kennen wir das Problem, dass Kommunalpolitik gerade für junge Menschen wenig attraktiv ist, obwohl viele sehr wohl politisch interessiert sind. Häufig wird sich zu wenig bemüht, Kommunalpolitik an Jugendliche heranzutragen und attraktiv zu machen. Die intensive Betreuung durch eine*n Mentor*in kann ein effektives Mittel sein, Jugendlichen die direkte Bedeutung und Funktion von Kommunalpolitik in ihrem Leben deutlich zu machen.
Politiker*innen sollten sich mehr um Jugendliche bemühen
Außerdem ist gerade in dieser Zeit ein stärkeres Bemühen der Politiker*innen um die Bürger*innen (gerade um jüngere) und um Transparenz wichtig. Wir erleben, dass Politik immer mehr als etwas wahrgenommen wird, das kaum nachvollziehbar und von der Bevölkerung nicht zu beeinflussen ist. Den Menschen sind die Abläufe in der Kommunalpolitik meist nur wenig bekannt und die Gelegenheit sie hautnah und in Begleitung von Kommunalpolitiker*innen mitzuerleben hatten die wenigsten. Wenn auf der Straße Menschen stehen, die „Wir sind das Volk“ rufen und damit auch ihre kommunalen Entscheidungsträger*innen ausschließen, muss die Politik das Demokratieverständnis stärken und zeigen, dass das Volk in unserem Land in der kommunalen Verwaltung, in den Räten, Ämtern und Ausschüssen sitzt.
Ein weiterer wichtigerer Effekt ist bei diesem Vorhaben sicher auch der kritische Umgang der Kommunalpolitik mit sich selbst. Durch den entstehenden Austausch mit jungen Menschen kommt frischer Wind in alte Strukturen und vielleicht gelingt es, junge Menschen langfristig für kommunale Politik zu begeistern.
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